Der Hund hat schon einen sehr starken Fokus in deinem Leben…

Es ist wieder passiert…ein Partner hat den Hund als Mitgrund für die Trennung angeführt. Nach dem üblichen Blabla bezüglich: unterschiedliche Lebensumstände…verschiedene Ansichten…kam auch, wie so oft schon, „und der Hund hat halt schon einen sehr großen Fokus in deinem Leben“ und obwohl danach ein beschwichtigendes „aber ich versteh das auch, weil immerhin hast du ihn schon 9 Jahre und auf ihn kann man sich immer verlassen“ kam, hat es nichts an der Tatsache geändert, dass der Hund als Störfaktor angesehen wird.

Gut, man muss zugeben, dass wir nach der Diagnose: hämolysierende E. coli + Clostridium perfingens + Schimmelpilz (auf Deutsch: Blutiges Erbrechen und blutiger Stuhl wegen bösen bösen Bakterien die man beim Sachen schlecken auf der Straße bekommt), gerade nicht sehr gut gesundheitlich drauf waren. Und so ein von Krämpfen gebeutelter, speibender Hund kann einem schon das Date versauen, aber so was geht hoffentlich vorbei; zu mindestens sagt meine Tierärztin, dass es nach 3 Wochen!!! Antibiotikatherapie alles weg sein sollte. Das man da als Hundemutter eventuell doch sehr in Mitleidenschaft gezogen wird ist glaub ich mehr als verständlich. (Zu Muttergefühlen beim Hund hier auch noch ein interessanter Artikel in „Die Welt“ gefunden bei DogNews http://www.welt.de/wissenschaft/article132933041/Moegen-Frauen-den-Hund-so-sehr-wie-ihr-Kind.html.) Ich fände es eher bedenklich, wenn mich die Situation kalt lässt.

Gut, wenn mein Hund jetzt ein absoluter Psycho wäre, nicht hören und unaufhörlich kläffen würde, dann könnte ich mehr Verständnis für so eine Aussage aufbringen. Wie soll ich das am Besten erklären…mein Hund ist so, dass wenn ich unterwegs bin, ich manchmal vergesse das er da ist. Außer er furzt, dann ist es unmöglich ihn zu überriechen. Also das kann es auch nicht sein.

Na ja, und da wäre noch die klitzekleine Sache, dass ich die Gründerin von Doggy Date bin, da ist es naheliegend, dass Hunde einen doch recht starken Fokus im Leben haben – würde man denken. Aber Fokus ist ein sehr relatives Wort – mein Hund hat nicht Millionen von Spielsachen, darf nicht alles und schläft nicht im Bett und glaube mir lieber (geben wir dem Herren ordnungshalber einen Namen und zwar P.), da gibt es deutlich schlimmere oder mit anderen Worten deutlich hundefokusiertere Menschen als mich. Ich möchte auch anmerken, dass der liebe P. nie mit uns beiden gemeinsam spazieren war – ist einfach nicht dazu gekommen, aber so ist eine Bewertung der Situation natürlich schwierig.

Wir wollen jetzt den armen P. natürlich nicht völlig durch den Dreck ziehen-immerhin hat er ja noch einen anderen durchwegs plausiblen Grund genannt warum wir einfach gar nicht funktionieren können: „Weil es einfach nicht passt“. Eigentlich müsste ich dankbar sein, weil mich solche Situationen dazu gebracht haben Doggy Date zu gründen – aber gerne hört man so was zweifelsohne nicht.

Und so müssen wieder mal meine armen Freunde herhalten „Er war nicht der Richtige“, „Er wird schon kommen“ und „Der war sowieso total bescheuert“ – nur diesmal stimmt ’s halt – Der Richtige war der sicher nicht! (Jack bellt zustimmend) und mit Doggy Date wär mir das so nicht passiert 😉