Warum ich Weihnachten nicht wirklich mag, aber trotzdem liebe

“Weihnachten ist eine ganz besondere Zeit im Jahr”, sagt die Werbung. “Wir sollen die besinnliche Zeit mit unseren Lieben verbringen”, sagt sie auch. Meine Lieben sind genau 3. Meine Mama, mein Papa und der Hund. Und die eine meiner Lieben, Mama, mag Weihnachtsstress nicht. Verständlich, finde ich. Geschenke zwanghaft suchen, es ist kalt (zu mindestens derzeit), die Leute sind gestresst und Parkplatzsuche ist ein Horror, man muss überlegen wie und wo man feiert,… Deswegen machen wir es ihr jedes Jahr leichter, zu mindestens versuchen wir das, indem wir ihr a) sagen, was wir uns wünschen und b) wir verbringen Weihnachten nicht zuhause, damit der Stress mit Essen usw. so gering wie möglich verläuft. Ich bin dafür ziemlich dankbar, so muss ich die „zweisamste“ Zeit des Jahres nicht alleine unter meinen Pärchenfreunden verbringen – ein „Win-Win“ sozusagen. Früher waren wir oft in wärmeren Gefilden zu der Zeit, aber seit Jack da ist, verbringen wir Weihnachten in der europäischen Nähe – diesmal Slowenien und Kroatien.

Jack hingegen mag Weihnachten sehr. Sobald der kleine Plastik Weihnachtsbaum, den ich mir seit unserer Entscheidung Weihnachten wo anders zu verbringen, zugelegt habe, aus dem Keller geräumt wird und ich die Duftöle mit Weihnachtsgeruch raushole, weiß der junge Mann schon wie der Hase läuft. Außerdem ist da das ganze Rudel beisammen und es gibt Geschenke.

Schon an seinem ersten Weihnachten hatte er riesen Spaß am Geschenke auspacken und dabei packt er dann nicht nur seines aus, sondern hilft bei allen anderen – praktischer Hund. Seit wir das wissen verpacken wir seine Geschenke immer sehr aufwändig. Zuerst in Zeitungspapier, dann noch mal Papier drumherum, dann in eine Schachtel, dann noch mal in Zeitungspapier und was uns noch so einfällt. Sobald ich also sein Geschenk besorgt habe, verschanze ich mich in einem Zimmer ohne ihn und packe es ein. Oft wartet er dann schon sehr neugierig vor der Türe, aber Weihnachten wäre nicht Weihnachten ohne einem gewissen bisschen Vorfreude. Dieses Jahr hat Jacks Hundefreundin Romy auch was von uns bekommen und auch da hat er scheinbar sofort gewusst, dass es sich dabei um ein Geschenk handelt. Er hat es bis zu dem Tag, als sie es bekommen hat brav gehütet und nicht sehr weit davon wegbewegt, für den Fall, dass es doch für ihn bestimmt ist.

Und wenn dann endlich der heilige Abend da ist und Jack sein Geschenk aufmacht, weiß ich dass Weihnachten schon irgendwie das Fest der Liebe ist…der Liebe meines Hundes zum Auspacken.

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